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Tragödie

 

“Setze deshalb einen König über uns ein, der bei uns für Recht sorgt, wie es bei allen Völkern üblich ist” (1. Samuel 8:5b, Die Gute Nachricht) Samuel’s Söhne Joel und Abuja entwickelten sich genau in das Gegenteil ihres gottesfürchtigen Vaters. Sie waren korrupt, suchten sich unrechtmäßig zu bereichern, nahmen Bestechungsgelder an und verdrehten das Recht (V 3).

Deshalb verlangten die Ältesten Israels nach einem König als Nachfolger für den abtretenden treuen Richter Samuel. Genau genommen verlangten sie genauso regiert zu werden wie alle anderen Nationen. Freiwillig gaben sie ihren einzigartigen Status auf vom König der Könige selbst regiert und geleitet zu werden.

Das gefiel Samuel natürlich nicht und Gott noch weniger, war das doch eine offene Ablehnung Ihm gegenüber (V 6-8). Und trotzdem gab Er nach und wies Samuel an Israel ihren König zu geben (V 9), nicht jedoch ohne ihnen den hohen Preis dafür mitzuteilen (V 10-18):

Von jetzt an würden sie sich der Herrschaft eines menschlichen Regenten mit allen Schwächen und selbstsüchtigen Zielen unterwerfen müssen, nicht mehr jedoch direkt der gerechten und gnädigen Herrschaft Gottes. Sie würden ihre Söhne an den König verlieren um in seinen Feldern, Weinbergen und Waffenindustrie zu arbeiten. Auch ihre Töchter würden sie verlieren um dem König als Parfümier, Koch und Bäcker zu dienen. Das Beste ihrer Felder, Weinberge und Olivenhaine würde an die Hofleute des Herrschers gehen. Neben den durch Moses festgelegten Zahlungen (Zehnten, Opfergaben) wären nun noch 10% ihres Korns und der Weinlese für die königlichen Beamte und Hofleute abzugeben, und 10% ihrer Herden an den König. Ihre männlichen und weiblichen Diener sowie die besten Rinder und Esel würden ebenso an den Herrscher abzutreten sein, und sie selbst würden sich ihm letztlich selbst versklaven. Und wenn dann die Zeit käme, dass sie endlich ihr Unglück einsehen würden und Gott um Hilfe vor ihrem auserwählten König anflehten, dann würde Er sie nicht erhören. Das alles wollte Israel einfach nicht hören und verlangte regelrecht nach einem König um so zu werden, wie alle heidnischen Völker. Was für eine Tragödie!

Angesichts der sich entwickelnden Weltereignisse frage ich mich, ob wir nicht genau so sind wie Israel damals. Natürlich wäre das eine Pauschalisierung, die allen Gläubigen Unrecht tut, die Gott ernsthaft suchen und Ihm mit ganzem Herzen dienen, koste es was es wolle. Aber im Großen und Ganzen schauen die Menschen doch auf weltliche Könige in Regierung, Gemeinden, Gerichten, Organisationen, Banken und Unternehmen, die sie anführen und für sie kämpfen sollen. Da ist das wirtschaftliche Chaos als Resultat der ständig wachsenden Finanzkrise. Eine neue und wahrscheinlich sogar größere Finanzkrise baut sich bereits auf. Da ist der wachsenden Eingriff in die Freiheit und Unabhängigkeit der Menschen durch eine durch alle möglichen Ängste angefachte Zunahme an Gesetzen, Regelungen und Verordnungen. Armut, Hunger, Unrecht, Gier, Rücksichtslosigkeit, Egoismus, usw. nehmen ebenso beständig zu. Es gibt soziale Unruhen und Kriege, angeblichen Epidemien, Pandemien und Terror, die bekämpft werden müssen, Naturkatastrophen mit unermesslich tragischen Resultaten, etc. Und in all dem erwarten die Menschen hoffnungsvoll Problemlösungen aus den Händen der weltlichen Leiter.

Aber wer wendet sich an Gott? Wer erlaubt dem die Kontrolle zu übernehmen, durch den und für den alles geschaffen wurde und in dem alles zusammenhält? Wer ist bereit und demütig genug die begrenzte menschliche Weisheit, Erkenntnis und Einsicht einmal beiseite zu schieben und erlaubt dem Regierungschef des Königs aller Könige, dem Heiligen Geist, uns aus diesem chaotischen Durcheinander herauszuführen? 
2010 wird wahrscheinlich ein schwieriges Jahr mit unglaublichen Herausforderungen für die Gläubigen. Möge der Herr uns gnädig sein und uns den Willen, den Mut und die Stärke geben, anders als die Welt zu sein und uns in diesen zunehmend dunklen Zeiten auf der Suche nach Lösungen an Ihn zu wenden anstatt nach einem weltlichen König zu verlangen, der uns führen soll. Mögen wir eine neuerliche Tragödie unter den Gläubigen vermeiden. 

“Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!” (Johannes 14:1, Revidierter Luthertext) 

Gottfried Hetzer

Hinweise: (1) Dieser Artikel spiegelt die Erkenntnisse, Gedanken und persönliche Meinung des Verfassers wider und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

 

 

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